(C) Mika Kopplin
Nach der letzten Bund-Länder-Gesprächsrunde zur Lage der Corona-Pandemie wurde die Möglichkeit von Modellregionen ins Spiel gebracht. Beherbergungsbetriebe und Gastronomen wittern Morgenluft. Denn, wenn man Modellregion ist, können diese beiden für zunächst vier Wochen öffnen. Allerdings sind hohe Auflagen damit verbunden, denn die Modellregion soll wissenschaftlich begleitet werden. Das bedeutet auch, dass die Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe besondere Auflagen erfüllen müssen. Alles muss durch die Stadt personell begleitet werden. Zusätzliche Testzentren müssen eröffnet und betrieben werden. Testen wir derzeit an drei halben Tagen in der Woche insgesamt 300 Personen, so können es als Modellregion bis zu 1.000 Personen am Tag werden. Insbesondere an den Wochenenden. Dafür müssen wir unsere Kapazitäten verdreifachen. Das ist mit einem Personalaufbau von rd. 15 Personen verbunden. Hinzu kommt der Einsatz von mindestens 4 – 5 Ordnungskräften zur Einhaltung der Auflagen. Wenn kein geeignetes Personal eingestellt werden kann, sind Dienstleister hinzuzuziehen. Da sich Plön in einer haushaltsrechtlichen Interimswirtschaft befindet, das heißt, dass wir derzeit keinen verabschiedeten Haushalt haben, dürfen nur vertragliche oder rechtlich verbindliche Ausgaben geleistet werden. Aus der Politik heraus müsste es den Wunsch geben, die haushaltsrechtlichen Fragen zu klären. Dieser Wunsch wurde bislang nicht geäußert. Eine Bewerbung muss bereits bis zum 7.4. beim Wirtschaftsministerium eingereicht werden. Auch das wäre eine Herausforderung gewesen.
In einer Zusammenkunft mit den Städten und Gemeinden des Kreises Plön hat sich niemand für eine Modellregion ausgesprochen. Alle sehen den Aufwand als zu hoch an im Vergleich zu dem daraus resultierenden Vorteilen.
In Plön wurden Unterschriften gesammelt, die sich für eine Modellregion aussprechen. Da meine Haltung als Bürgermeister eindeutig ist, dass aus der Verwaltung heraus keine Bewerbung erarbeitet wird, haben die Fraktionsvorsitzenden um einen Runden Tisch zu dem Thema gebeten. Dazu habe ich für kommenden Dienstag eingeladen. Natürlich online.